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Was zu Nürnberg vorzeiten der Frau Imhof begegnet ist (s. Nr. 1147), das hat sich in ähnlicher Weise in Bamberg zugetragen. Des Erzählers Großmutter war eine fromme Frau, die ging täglich sommers und winters zur Frühmesse in die Oberpfarre.
Nun kam es ihr einmal nachts vor, als hörte sie zur Messe läuten. Schnell war sie angezogen und trippelte mit ihrem Lichtlein der Oberpfarrkirche zu. Der Schnee fiel in dichten Flocken. Viel heller aber als sonst war die Kirche beleuchtet, auch alle Stühle schon besetzt, nur ihr einziges gewohntes Plätzlein war freigeblieben. Als die Messe schier zu Ende war, schaute sie zufällig auf die Seite und erkannte ihre Base, die schon zehn Jahre tot war. Desgleichen schaute sie links, da saß ihre jüngst verstorbene Mutter, betete fleißig und wackelte mit dem Kopf dazu. Und so erkannte sie vor und hinter sich aus den vielen blassen Gesichtern ebenso viele frühere Bekannte, selbst Pfarrer und Sakristan waren ihr wohlbekannt.
Da überfielen sie Angst und Entsetzen; hastig eilte sie der Kirchtür zu. Da war's ihr auf einmal, als sagte ihr eine innere Stimme, sie sollte etwas zurücklassen als Freikauf ihres Lebens. Schnell nahm sie ihr Fuchspelzlein vom Hals, ließ es fallen und eilte nach Hause. Hier lag noch alles in tiefem Schlaf, denn es war erst zwölf Uhr vorüber. Dennoch machte sie Lärm und erzählte die Geschichte.
Des Erzählers Vater lächelte dazu und meinte, es wäre nur um den schönen Fuchspelz schade, den sollte man nicht liegenlassen. Er machte sich also mit noch jemandem auf den Weg, das Pelzlein zu holen. Sie fanden es auch, aber in tausend Stückchen, wovon auf jedem Grab eines lag. Obwohl es tiefen Schnee hatte, konnten sie jedoch keine Fußspuren sehen.