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Um das Jahr des Herrn 319 zogen die Franken aus Niederland den Schwaben gegen die Römer zu Hilfe und schlugen diese aus dem Land hinaus. Dabei trug es sich zu, daß zwei Kriegsmänner, von deren einer, Adalbert genannt, ein Schwabe, der andere ein Thüringer, Günther geheißen, war, miteinander der Beute halber zu beschwerlichem Unfrieden kamen. Der Schwabe beschuldigte den Thüringer, er hätte etliche Dinge aus der geschworenen Beute gestohlen. Dem widersprach der Thüringer und schalt den Schwaben einen Lügner. Dagegen erbot sich der Schwabe, solche Tat mit dem Kampf gegen den Thüringer zu entscheiden. Und als sich jedes Volk des seinen annahm, wurde ihnen der Kampf zuerkannt; den taten sie auch von Stund an, und Günther wurde von Adalbert erschlagen; und als man seinen toten Leichnam entwaffnete, wurde das Diebsgut bei ihm gefunden.
Diese öffentliche Schande verdroß die Thüringer sehr, und etwa hundertzwanzig von ihnen schworen, daß sie solche Schmach rächen und weder Fleiß, Mühe noch Gefährlichkeit meiden wollten, bis sie den Adalbert auch umgebracht hätten. Und in folgender Nacht kamen sie vor das Zelt, darin Adalbert lag, und forderten, diesen herauszugeben.
Die Schwaben im Zelt gaben ihnen am Anfang freundliche Antwort, vermeinend, sie damit gütlich abzuweisen. Als sie aber nicht nachließen, sondern Adalbert mit Gewalt haben wollten, griffen sie zu ihren Wehren und schlugen die Thüringer fast allesamt zu Boden.
Etliche, die entflohen waren, brachten die Mär in das Land der Thüringer, die waren wegen dieser Tat sehr bewegt; sie zogen auch von Stund an mit bewehrter Hand gegen die Schwaben. Diese hatten sich mittlerweile auch bereit gemacht, und beide Teile griffen einander mit Grimm und Ernst an.
Die Franken schlugen sich in die Sache, konnten aber keinen Frieden machen. Doch brachten sie es letztlich zwischen ihnen zu einem dreijährigen Waffenstillstand. Nach Ausgang dessen fingen die Schwaben an, den Krieg zu erneuern, sie schrieben auch den Thüringern offene Fehde zu.
Als aber die Thüringer sich sorgten, daß sie den Schwaben nicht stark genug sein möchten, baten sie die Franken abermals um Unterhandlung und Beistand. Die sandten ihre Botschaft zu den Schwaben und erlangten bei ihnen noch einen dreijährigen Waffenstillstand. Aber mittlerweile schickten die Franken auf Begehren der Thüringer zweimal etwa 4000 Franken herauf an die Saale und an den Main, die nahmen das Land ein, das zwischen den Schwaben und den Thüringern lag und bis auf diesen Tag den Namen von ihnen hat; sie ließen sich mit Weib und Kind nieder und fingen an, das Feld zu bauen.