Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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»Melchior, wie du willt!«

Von Laurian Mooris. – Sage von Falkenstein nördlich von Winnweiler.

        Mannen stehn vor Falkenstein.
»Gott, es ist der Bruder mein!
Wohlbewappnet steht sein Troß,
Niederreißen wird er wild
Überm Kopfe mir das Schloß –
Melchior, wie du willt!«

Und von außen tönt es laut:
»Kommt, Herr Bruder, mal und schaut,
Habt beleidigt meine Ehr',
Kann's vergessen nimmermehr,
Nur versöhnen wird's der Speer,
Drum hieher! – Hieher!«

Und der Graf von Falkenstein
Öffnet drauf das Fensterlein;
Blicket stumm und blicket lang
Auf des Bruders Speer und Schild,
Und ergebend spricht er bang:
»Melchior, wie du willt!«

Doch erweicht ob solchem Sinn,
Ruft ihm jener gnädig hin:
»Friede zwischen dir und mir;
Doch von nun an zier' ein Bild
Mit dem Spruch die Feste hier:
›Melchior, wie du willt!‹«

 


 


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