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Von Isabella Braun
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Im jungen Herzen Wissensdrang Und Sehnsucht nach der Lehrer Worte, Jung Gotthard schritt das Tal entlang Jedweden Tags zur Klosterpforte. Es war sein Herz wie Äther rein Und klar als wie der Sonnenschein; Und wie das Blümchen auf der Au, Wo jedes nach dem Licht sich kehret; Und wie der reine Tropfen Tau, In dem der Himmel sich verkläret; Und wie die Biene war es auch, Die Honig sucht in Blüt' und Strauch; Wie's Vöglein, das die Flügel hebt Und nach den höchsten Lüften schwebt; Und wie das grüne Waldbereich, Drin Liedlein tönen voll und weich, Die alle Gott im Himmel oben Für seine Vatergüte loben. Mit solchem frommen Kindessinn Der Knabe zog zur Schule hin. Doch wie er einmal durch die Auen Die Schritte lenket wohlgemut, Da ist, statt Wiesengrün zu schauen, Ringsum nur öde Wasserflut. Vom Regengusse angeschwellt, Daß jagend treiben sich die Wogen, Kam durch der Wiese Blumenwelt Der rasche Donaustrom gezogen; So weit das Auge immer schaut Entgegen ihm das Wasser graut. Da steht der Knabe sinnend still; Was ist's, das er beginnen will? Erst blickt er in die Wogen nieder, Dann auf das ferne Kloster hin; Nun hebt er seine Augenlider Zum Himmel auf im Glaubenssinn. Es strahlt sein Auge wunderbar Wie Sternlein in der Nacht so klar; Ein Lächeln schwebt um seinen Mund Wie Zephyrs Hauch in heißer Stund'; Und ein Gebetlein fromm und leis Steigt nun daraus zu Gottes Preis; Dann aber geht er voller Mut Getrost und fröhlich durch die Flut. Hat ihn ein Engelein geführet? Ward ihm der Glaubenssinn zum Boot? Denn sieh – vom Wasser unberühret Er schreitet durch die Wogennot Und langt auf seiner nassen Bahn Im Kloster trocknen Fußes an. |
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2. |
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Die Glocken läuten im Verein, Daß rings die Auen widerhallen; Sie laden zu dem Feste ein, Und viel fromme Pilger wallen Mit andachtsvollem Glaubenssinn Und eil'gem Schritt zum Kloster hin. Versammelt in der Sakristei Denn oh, er darf dem höchsten Gut, Nun tritt der Priester zum Altar, Doch sieh! Die Glut erloschen ist, Nur einen kurzen Augenblick Und einfaltsvoll und glaubensklar Und segnend blickt vom Himmelsthron |