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Von Hermann Zapf.
Es ging ein Weib in den tiefen Wald Nach Beeren im Gebüsch und Felsenspalt, Sie hatt' auf dem Arme ein schönes Kind, Das koste sie oft, sie beide der Wind. – Mutter, wie fliehet dein Glück geschwind! Und wie sie pflücket, da glänzt heraus Da stürzte hinein das törichte Weib Und freudetrunken wirft sie zu Haus Da dämmert's in ihrem Herzen alsbald, Weit schaltet im Walde ihr Jammerton: |
Am Johannistag öffnete sich die geheime Tür dieser Kirche. Als nun der nächste Johannistag kam, erzählt man weiter, da eilte die arme Mutter abermals der Goldkapelle zu; sie überschreitet die Schwelle, und ein Freudenschrei entfährt ihrer Brust: ihr Knäblein, lebend und wohlgenährt, lacht ihr vom Altar der Kirche, auf den sie es vor einem Jahr gesetzt hatte, entgegen. Hastig ergreift sie die teure Last und eilt hinaus, ohne weiter nach Gold zu fragen.