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Würzb. Mundart von J. Ruttor.
In der heilige Christnacht derfa die Becka nix back. Do is emol vor alters in Zell a Beckaborsch gewest. Den hat der Teifel eigeblosa ghatt, wenn er in der Christnacht Broat backet, wäret er en großa Schatz fina. Der Borsch is nachts aufgstanna, und wie er runter nei die Backstuba kumma is, hat er gsehna, daß sei Herr es Mehl in sein Kaste eigschlossa ghatt hat. Wie er des gsehna hat, is er glei zorni worn und hat gflucht: »Jetzt sell aber der Teifel a neischlag!« Jetzt is er vor die Tir von sein Herrn ganga, hat geklopft und hat neigerufa: »Meister, Ihr hat es Mehl eigschlossa, und i will doch mischa geha.«
»Heit werd ja nix gebacka«, ruft ihm der Herr zua.
Über e Weil kummt der Borsch wieder geloffa, klopft an sein Herrn sei Stubatir und ruft: »Meister, Ihr hat ja es Mehl eigschlossa, und i will doch mischa geha.«
»Heit werd ja nix gebacka«, ruft der zorni.
Über e Weil kummt der Borsch zum dritta Mal geloffa, klopft an sein Herrn sei Stubatir und ruft noch amol: »Meister, Ihr hat ja's Mehl eigschlossa, und i muß doch mischa geha.«
Zorni ruft jetzt der Meister aus: »So geha in drei Teifels Nama und misch; da hast e die Schlissel, we mer vor dir doch gar ke Ruh hat.«
Der Borsch hat die Schlissel zun Mehlkasta genumma und is fortganga. E Weil drauf hat mer in der Backstuba semmern (jammern) ghert; doa hat der Teifel en Beckaborsch neigemischt, und wie mer frua an Backofa hikumma is, warn Fetza von seina Kleeder und a paar Knoch dortgelega; denn es hat der Teifel in der heilige Christnacht über die Frevler Gewalt.