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Zu Iphofen – liest man in alten Papieren – kauften etwa im Jahre 1291 dortige Juden von einem Weib eine geweihte Hostie, zerschnitten und zerstachen sie mit Nadeln und Messern und warfen sie, als häufig Blut herausfloß, in das heimliche Gemach. Ein ungewöhnliches Licht durchstrahlte sofort das ganze Haus, so daß die Wächter glaubten, Feuer verheere dessen Inneres, und die Nachbarn vom Schlaf aufweckten. Man stürmte in das Haus, fand die Juden betroffen und zitternd und die blutigen Merkmale ihrer Tat. Sie wurden gefangengenommen, gestanden im Verhör, was sie getan hatten; man fand die Hostie aufgefangen vom Gewebe einer Spinne. Die Juden büßten es mit dem Tod.
Auf der Stätte des Hauses wurde eine Kapelle erbaut, wo die mißhandelte Hostie Wunder tat. Die dahin wallfahrenden Pilger erhielten von Bischof Mangold und Papst Bonifazius VIII. Ablässe; Iphofen wurde sogar deswegen zu einer Stadt erhoben. Bischof Julius hat dann die Kapelle zur Pfarrkirche erweitert.