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In der Gemeindeflur Kaufering, mitten auf fruchtbaren Ackerfeldern, steht auf einem sanften Hügel ein altes Kirchlein, das von etlichen schönen Lindenbäumen umschattet und von einer Mauer umgeben wird. Das Kirchlein ist zu Ehren der heiligen Walpurga, der Schwester des heiligen Bischofs Willibald von Eichstätt, eingeweiht worden, nachdem es längst zuvor schon den heiligen Aposteln Philipp und Jakob gewidmet war. Dieser kleine Tempel ist offenbar sehr alt, was wohl seine Bauart schon beweisen mag. Die Form der Fensterwölbungen und der Tür ist gotisch, die Mauern sind sehr dick und schwarz, in der ganzen Kirche sind nur zwei Fenster gegen Mittag angebracht; der Plafond ist von Holz; die Kunstarbeiten meistens nur Gemälde auf Tafeln von Holz, und der Eintritt hat drei Stufen abwärts. Das Volk schreibt diesem düsteren Kirchlein, in dem es gern betet, heidnischen Ursprung zu. Es sollen hier vor Eingang des Christentums die heidnischen Bewohner der Gegend den Göttern geopfert haben.
Überdies erzählt man auch, daß St. Walpurga früher nicht bloß den Bewohnern von Kaufering, sondern auch den Einwohnern der benachbarten Dörfer Epfenhausen und Weil, namentlich zur Zeit der Pest, die von 1630 bis 1631 hier wütete, als Begräbnisort gedient habe. In Kaufering wird noch immer jener Karren aufbewahrt, auf dem man die Toten zur Nachtzeit abführte. Dieser Karren ist mit Filz beschlagen und konnte daher ohne Geräusch die an der Pest Verstorbenen zu dieser entlegenen Ruhestätte befördern.
Außer solchem lebendigen Andenken erinnert noch daran die von der Gemeinde Kaufering gemachte Stiftung von vier Quatembermessen, die in der Kapelle der heiligen Walpurga jährlich gehalten werden müssen.