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Sage von Furth in der Oberpfalz.
Die Schützen von Furth und ihre Jagdabenteuer waren vormals weit und breit berühmt. Lange Zeit hat sich im Mund des Volkes die Überlieferung von gewaltigen Kämpfen dortiger Jäger mit Wölfen und Bären sowie die Kunde von einem schlimmen Ritt erhalten, den vor etwa hundert Jahren der Stadtschreiber Lanner von Furth auf einem Hirschen getan hat.
Lanner hatte auf einer Jagd in Daberg, an der außer ihm mehrere Bürger teilnahmen, einen Hirschen erlegt und in übermütiger Waidmannslust sich auf den Rücken des vermeintlich tot daliegenden Wildes gesetzt. Plötzlich aber sprang dieses auf die Läufe, warf den Kopf zurück und preßte mit seinen Geweihen den Stadtschreiber so fest an sich, daß dieser sich nicht mehr losmachen konnte. Und nun ging's im windschnellen Lauf dem Dickicht zu. Erreichte der Hirsch dieses, so war Lanner verloren; die spießigen Äste des Unterholzes würden ihm das Fleisch vom Leibe reißen.
Da schlug einer der Jagdgefährten – ein entschlossener Mann und sicherer Schütze – seine Büchse an und brannte in Gottes Namen auf Tod und Leben los. Der Hirsch brach tödlich getroffen zusammen, und der Stadtschreiber war gerettet. Sooft dieser sein Abenteuer erzählte, versicherte er, daß er beim Niederstürzen des Hirschen eine Erschütterung in allen Gliedern gefühlt habe, als seien Himmel und Erde auf ihn gefallen.