Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Heinrichs des Heiligen Stuhl zu Regensburg

Kaiser Heinrich der Zweite, Herzog in Bayern, hat sich nicht geschämt, zu Regensburg in den öffentlichen Prozessionen mit entblößtem Haupt und Füßen das heilwerte Kreuz voranzutragen. In den von ihm erbauten Klöstern, vierundzwanzig an der Zahl, denen er vor dem Kirchenportal jedem einen anderen Buchstaben aus dem Alphabet – etliche Pfund feines Gold schwer – eingraben hat lassen, hat er des öfteren mit den Ordensbrüdern zu psallieren und die Lectiones mit heller Stimme abzulesen sich gewürdigt. Als er auf eine Zeit zu Abach oder Regensburg an der Donau seinen Aufenthalt genommen hatte, pflegte er jede Nacht von diesem Ort zehntausend Schritt weit nach der Stadt auch im strengsten Winter zu gehen und da in St. Emmerams Gotteshaus mit anderen Ordensmännern die Metten zu singen.

Man sieht noch bis auf diese Stunde einen sehr großen Stein als Sessel ausgehauen, auf dem der damals noch junge Fürst auszuruhen pflegte, bis die Kirchentore geöffnet wurden, welchen Dienst mehrmals die heiligen Engel verrichtet haben, damit er desto eher seine Andacht verrichten konnte.

 


 


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