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Von Ph. Zapf. Sage von Kulmbach aus dem Dreißigjährigen Krieg
Was in so langen Kriegen verschonte Schwert und Brand, Das sollte noch erliegen: die Pest nahm überhand. Der Toten zuviel waren, begraben mußt' man doch, Ein Schuster ohne Sorgen schlief ein und ohne Not, Er wird hinausgetragen, als er gestorben kaum, Doch in des Kirchhofs Mauern im Totenloch erwacht Und zu des Hauses Stufen gelangt in raschem Lauf, Wie die den Ruf gehöret – o welch Entsetzen schwer! –, »Gespenster! Ach, Gespenster!« Sie ruft's und rennt hinaus – Er war von Bahr' und Grabe zu Kräften bald erstarkt, Und trägt an seinem Stecken die Stiefeln und die Schuh Er holte unterwegen die Schuhkollegen ein, Und als er gar gekommen zu Markt an seine Stell', Drum teurer viel und schneller verkauft' er seine War', Bald fertig mit dem Handeln und geldbeladen schwer, Und hoch stand noch die Sonne, da war er schon zu Haus, In ihrer Kammer horchte das Weib dem guten Klang, Mit Freudetränengüssen trat sie zu ihm hinein »O ewiges Erbarmen! Daß ich dich wiederhab'!« – |