Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Der steinerne Mann zu Augsburg

Es war um die Zeit von November Anno 1634 bis März des Jahres 1635, als der bayrische Generalfeldmarschall von Wahl die Stadt Augsburg, die von den Schweden unter Johann Georg aus dem Winkel besetzt war, belagert. Von Tag zu Tag stieg die Not in der bedrängten Stadt. Der kleine Vorrat von Lebensmitteln war in kurzem aufgezehrt, so daß bereits viele Menschen dem sicheren Hungertod entgegensahen.

Das konnte natürlich den Belagerern nicht unbekannt bleiben, und in der Tat baute der feindliche General darauf seine Hoffnung baldiger Übergabe.

In solcher Bedrängnis kam ein braver Bäckermeister namens Konrad Hackher auf folgenden Einfall. Er nahm einen stattlichen Laib Brot, ging auf der Stadtmauer spazieren und zeigte ihn lustig und singend den vor den Wällen gelagerten Feinden. Darob gerieten die Soldaten, die sich dessen gar nicht versehen hatten, in Wut und richteten alsbald eine Feldschlange nach dem Verwegenen. Leider traf die Kugel und riß dem Braven den Arm mit dem Brotlaib weg, so daß er wenige Tage danach verschied. Seine Mitbürger aber ließen zum Andenken einen steinernen Mann mit einem Laib Brot aufstellen, wie dieser noch heutigentags am Unteren Graben in Augsburg zu sehen ist.

 


 


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