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Romantisch im freundlichen Schmuttertal, drei Stunden von Augsburg, liegt das Kloster Oberschönenfeld, dessen Entstehung die Sage berichtet.
Graf Mangold von Wörth, Herr der Grafschaft Burgau, der auf einer stattlichen Burg zu Anhausen wohnte, verirrte sich auf der Jagd und traf in tiefer Wildnis einen Einsiedler, der in einer hölzernen Klause Gott diente. Graf Mangold forschte nach der Lebensgeschichte des Waldbruders, und dieser erzählte, wie seine Frau Mutter durch des Vaters Jähzorn auf seinem Schloß zu Anhausen schmählich ermordet worden war, wie dann bald darauf sein Herr Vater gestorben sei und der diesem noch vor seinem Absterben zur Sühne dieser Schuld und zur Abbüßung eigener Jugendsünden eine Wallfahrt in das Heilige Land gelobt habe; wie er diese angetreten und einem jüngeren Bruder Hab und Gut hinterlassen habe; wie er endlich seine Wallfahrt glücklich überstanden habe und in diese Wildnis zurückgekehrt sei, um Gott zu versöhnen.
Wie erstaunte Mangold bei dieser Erzählung: der gute Waldbruder war kein anderer als sein totgeglaubter Ahnherr. Freudig und schmerzlich zugleich war dieses Erkennen, denn der fromme Mann hatte keine Lust, seine Klause je wieder zu verlassen.
Oft noch hat ihn Mangold besucht und fromme Lehren von ihm empfangen, bis er einstmals seine Leiche fand. Da ließ Mangold auf seinem Grabhügel eine Kapelle bauen Zum Oberhof, nun Weiberhof genannt; in dieser Kapelle haben zwei adelige Kammerfräulein aus dem Geschlecht des Grafen Mangold mit noch drei Augsburgerinnen gelebt und ein Klösterlein gegründet, deren Vorsteherin sie Meisterin nannten. Diese Frauen führten einen erbaulichen Lebenswandel, so daß Siboto, Bischof von Augsburg, sich ihrer annahm und durch seine Hilfe um 1168 das Kloster Oberschönenfeld entstand, das sich später durch verschiedene Schenkungen vergrößerte und bis auf diesen Tag blüht.