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Nahe beim Örtchen Alberndorf, das nach Muggendorf eingepfarrt ist, liegt ein Platz von einigen tausend Schritten Umfang, den nennen die Umwohner die Heidenstadt, aber auch die Hundsbrücke. Gespenster und das Wütende Heer haben sich dort häufig sehen und vernehmen lassen; altheidnisches Geld aus Kupfer wie aus bestem Silber wurde dort gefunden; auf der Ebene sind eine große Anzahl trichterförmige Gruben, Mauerreste finden sich noch, und nur eine oder zwei Viertelstunden davon entfernt ist der Hohle Berg, sonst das Hohle Loch genannt, jetzt aber nach einem Roman bisweilen auch Oswaldshöhle geheißen, darinnen befindet sich gar mancherlei ober- und unterirdisches Geklüft, absonderlich die Witzenhöhle mit einem natürlichen Wasserbecken, bei dem die Heiden, die hier einen Götzen verehrt haben, ihre Reinigungen vorgenommen haben sollen.
Dieser Götze hieß Witte oder besser Wihte und war ein riesig gedachter Haingott, denn »wihe« war in der uraltdeutschen Sprache das gleiche Wort für Hain wie für Tempel; weil andere Tempel nicht vorhanden waren, lag darin schon an sich der Begriff des Geweihten, daher Wicht als Elementargeist – nicht gerade Zwerg –, daher die alten Namen Witicho und Wittechind, daher unser Wort weihen, daher der Weihkessel in der Höhle des Naturgottes Wihte, welche Benennung die spätere Abwandlung der Sprache in Witzenhöhle verdarb; dahin deuten auch die vielen Witchensteine, meist sagenhafte Felsen in waldreicher Umgebung. Will jemand dabei noch an die uralte Benennung der Unholden und runischen Hexenweiber – Pilwizen oder Bilbitzen – denken, so wäre auch solche Deutung nicht uneben, aber der Wihte steht höher.
Diese Höhle ist fünfhundert Schritt lang, so lang, als man vom oberen Tor zu Bayreuth bis zum unteren zu gehen hat; in drangvoller Kriegszeit diente sie den Umwohnern als bergender Zufluchtsort. Manche haben von einem ehemals vorhandenen Bild des Wihte erzählt, daß es ein solches gegeben hat, ist aber nicht wahrscheinlich oder es war ein Machwerk späterer Zeiten.