Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Des Teufels Butterfaß

Von Adelmar Lindner. – Unweit Floß sieht man in schauerlicher Waldgegend ein steinernes Gebilde gleich einem Butterfasse nebst Schüssel, worauf eine Nuhre Butter liegt.

                  Auf Tannenwipfeln ödes Schweigen,
Die Wasser rauschen am Felsgestein;
Der Rabe krächzt auf düstern Zweigen,
Die Wolken hüllen den Mondenschein.

Da huscht aus dem Dickicht ein Männlein hervor
Mit Augen wie Blitz in der Nacht:
»Was ich der Finsternis Göttern schwor,
Werd' jetzo im Dunkel vollbracht.«

Er schüttet Milch ins Gefäß hinein;
»Ist sie zu Butter geronnen,
Und wollen die Götter mir günstig sein,
Dann hab' ich das Spiel gewonnen.«

Das Männlein ging so lustig ans Ziel
Und mischte die giftigen Sachen;
Der greulichsten Flüche ertönen viel
Mit teuflisch höhnischem Lachen.

Als auf der Schüssel die Butter lag,
Da grinste der Satan dazu:
»Daran der Priester sich freuen mag
Und finden im Grabe die Ruh'.«

Laut schrie der Heide in widrigem Ton,
Die Schluchten es widerhallen:
»Dem Gotte der Christen sei Fluch und Hohn
Und seinen Dienern allen.«

Da strahlt der Erlösung Zeichen
Durchs nächtliche Dunkel so hehr;
»Die Feinde des Kreuzes entweichen,
Die Götter hören dich nimmermehr.«

Es zucken der Blitze Gluten,
Die Donner rollen darein –
Er stürzt in die schäumenden Fluten,
Sein Werk ist verwandelt zu Stein.

Noch heute rauschen die Wasser
Am moosigen Felsen hinab,
Erzählen vom Priesterhasser
Und seinem Wogengrab.

 


 


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