Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Der Zauberweiher zu Brückelsdorf

Einst ließen die Fischer den Zauberweiher zu Brückelsdorf ab, um die Fische herauszuholen; da kam ein fremdes Weib mit gelben Wangen und roten Augen, trat ohne Gruß in den Schlamm und nahm den größten Fisch heraus. Der Fischer rief zornig: »Laß du Hexe meine Fische, und hol sie dir vom Teufel aus der Hölle, wenn du welche nötig hast!«

Bei dieser Rede schwoll das Weib durch Zorn wie eine Kröte und sprach im Weggehen, mit ihren roten Augen nach dem Fischer schielend: »Das ist euer letzter Fang, von nun an gehört der Weiher mein; keinen Fisch sollt ihr je wieder herausnehmen.«

Seitdem ruht der Fluch auf dem Zauberweiher; denn man sieht wohl Fische schwimmen, wie aber das Wasser zum Fischen abgelassen wird, ist's auf dem Grund ganz leer.

 


 


 << zurück weiter >>