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Im Dom zu Bamberg befindet sich das Grab des heiligen Paares Heinrich und Kunigunde. Ein Bildwerk dieses Grabmals zeigt die Kaiserin, wie sie die Bauleute der Stephanskirche bezahlt. Es war nämlich unter den Werkleuten ein bösartiger, unzufriedener Mann, der bestahl den Schaffner des Baus beim Auszahlen, so daß die bestimmte Summe niemals reichen wollte. Man konnte dem Dieb lange nicht auf die Spur kommen.
Da begab sich die heilige Kunigunde eines Tages selbst unter die Werkleute und hielt eine Schale dar, aus der sich jeder seinen Pfennig nahm. Auch der Dieb griff in die Schale, nahm aber – wie früher – unbemerkt mehrere Pfennige. Kaum hatte er sie ergriffen, als ihm die Hände entsetzlich brannten, so daß er heulend davonlief und, als er nach Hause kam, nur noch einen Pfennig in der Hand hatte.