Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Eibelstadt

Von F. J. Freiholz. – Mundart um Würzburg.

              »No, Bärbele, was eilst denn so
Mit deiner schwere Kötze,
Es helt jo grad e Wage do,
Do kannst di aufisetze;
Die Annemie fehrt a no mit,
Un lieber fahr i Schritt for Schritt,
Als daß mit meine müde Bee
I do den weite Weg no geh.
I ha a schöne Gschichtli ghört,
Die will i der verzehl;
Denn wen mer so minanner fehrt,
Derf's nit am Plaudern fehl.
Doch ehr, als i die Leut ausricht,
Verzehl i der e annre Gschicht.
Du weßt, daß unner neue Stadt
No nit emol en Name hat;
Mer hamm uns all minanner bsunne,
Un kens hat no was getlis gfunne.
Un hat a ens emol was gsagt,
So hamm's die annre ausgelacht;
's is for die schöne Stadt nor schad,
Daß sie ken schöne Name hat.« –

»Ei, wel e Stadt!« fengt 's Bärbele a,
»Ihr bräucht euch aufzeblase,
Do denkt ke Mensch mei Lätti dra,
Des Nest e Stadt ze haße.
Ihr meent vielleicht weil's Mauern hat
Un Törm auf alle Seite?
Des kann doch wärli no ke Stadt,
Ihr Eselsköpf, bedeute.
Ihr wollt halt immer obe naus,
Ei wel e Stadt! Do werd nix draus!« –

»Jetz weß i, wie mer's heße kann«,
Fengt auf emol e annre an,
»So wie s' es Bärbele gheße hat,
So heße mir s' a: Ei wel Stadt!
Mer woll' ne scho die Gritz vertreib
Der Spottnam soll 'ne immer bleib!« –

Es sen schon mehr als hunnert Johr,
Seit die Gschicht ging bei Wörzburg vor;
Doch seit der Zeit im Frankeland
Werd Eibelstadt der Ort benannt,
Wenn er glei Törm und Mauern hat
Helt 'n ke Mensch no for e Stadt.

 


 


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