Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Die Geisterbeschwörung im Schloß Werdenfels

Zur Zeit, da das Geisterbeschwören und Goldsuchen noch im rechten Schwang, das Schloß Werdenfels aber nicht mehr bewohnt war, begaben sich vier Bauern von Garmisch eines Nachts in den Hofraum dieses Schlosses, um dort eine solche Beschwörung vorzunehmen. Ihr Anführer war ehrenwerter Abdecker im Markt und renommierter Geisterseher. Als er nun in seinem Zauberbuch ziemlich weit gelesen hatte, erschienen zwei Jäger im Hofraum, nahten sich dem Zauberring und fragten, was das Begehren der vier im Ring befindlichen Männer sei. »Ihr sollt uns behilflich sein, den Schatz im Schloß zu heben«, war die Antwort.

Da trat der eine Jäger ganz nahe zum Kreis und antwortete: »Das kann leicht geschehen; aber der alte N. komme heraus aus dem Kreis und gehe mit mir, denn der ist schon zum voraus mein, weil er in der Pfarrkirche dreimal das Allerheiligste stehlen wollte!«

Da las wohl der Abdecker gerne wieder so lange rückwärts, bis die zwei Jäger verschwunden waren; ans Schatzheben dachte weiter von den vier Helden keiner mehr.

Auf derselben Burg sollen oft zahlreiche Ritter nachts um zwölf Uhr bei festlichem Gelage versammelt sein.

 


 


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