Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Albertus Magnus rettet den Papst

Bruder Albert war wohl bekannt mit dem Papst. Es geschah aber, daß er mit diesem lustwandelte, und sie wollten in einem Schifflein auf der See fahren und nahmen nur wenige von des Papstes Dienern mit sich.

Nicht lange danach sah der Papst wohl sieben Schiffe mit Kriegsvolk, das war wohl geharnischt und wohl bewehrt. Der Papst begann zu verzagen, und das mochte er wohl mit Recht, denn sie umringten sein Schiff und kamen näher, um ihn zu fangen; von Sizilien waren sie, und Manfred (Kaiser Friedrichs II. Bastardsohn) hatte sie gesandt, weil der Papst Herrn Friedrich mit seinem Bannfluch belegt hatte; das wollten sie rächen an ihm und hatten alle Tritte des Papstes erspäht. Hätte Bruder Albert ihn nicht geschirmt, er wäre ihnen nicht entgangen. Große Angst befiel den Papst und alle, die mit ihm waren, nur nicht Bruder Albert.

»Ergebt euch«, riefen die Feinde, »oder ihr seid des Todes!«

Der Papst sprach: »Was sollen wir tun, liebe Freunde? Ist keiner unter euch, der uns raten kann, wie wir entkommen mögen?«

Bruder Albert sprach: »Herr, ich könnt' uns wohl von ihnen befreien, aber es wäre gegen Euer Gebot. Hätt' ich Urlaub hier, meine Kunst zu gebrauchen, sie sollten alle fliehen in Furcht und Angst.«

Der Papst sprach: »Albert, tu das, ich gebe dir Urlaub dazu für nun und für dein ganzes Leben; tust du nichts Arges damit, dann absolviere ich dich von aller Sünde dabei.«

Das hatte der Papst kaum gesagt, als die anderen flohen, wie wenn der Teufel sie gejagt hätte, so großer Schrecken überfiel sie; sie meinten, die ganze Welt wäre über sie hergefallen. So wurde der Papst gerettet durch Bruder Albert und kam ohne Schaden nach Rom. Bruder Albert hatte aber dadurch die Erlaubnis gewonnen, frei und ohne Sünde die Schwarze Kunst zu üben.

 


 


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