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Das Städtlein Pfreimd in der Oberpfalz ist vor alters durch Heinrich den Vogler gegen die Einfälle der nachbarlichen Wenden, Slawen und Ungarn wohl befestigt worden. Dieser deutsche König ergab sich zuzeiten in dieser Gegend dem Waidvergnügen. So soll er eines Tages mit seinem Töchterlein Jutta in den Wald geritten sein, Hirsche zu jagen. Da verfolgte die Prinzessin ein flüchtiges Reh auf pfeilschnellem Roß. Plötzlich war das Wild aus ihren Augen verschwunden, sie selbst aber mitten im tiefen Wald allein, weit entfernt vom Vater und von seinen Leuten.
Sobald man die Königstochter vermißte, streiften Jäger und Ritter nach allen Richtungen mit lautem Rufen durch den Wald, aber vergebens – keine Spur der Verlorenen konnte gefunden werden. Betrübten Herzens zog Heinrich von dannen. Tage vergingen und Jahre; von dem verirrten Kinde wollte nichts verlauten.
Wieder einmal durchstrich der König eines Tages den bekannten Forst. Unermüdlich zog er über Berg und Tal, durch Schluchten und Klüfte, oftmals mit lautem Ruf nach seinem Kind die Stille des Waldes unterbrechend. Schon brach der Abend heran, und noch immer schweifte der unglückliche Vater im dunkelnden Waldrevier.
Da leuchtete ihm plötzlich ein freundlicher Strahl aus dem Fenster einer benachbarten Burg entgegen. Heinrich näherte sich rasch dem Schloß und begehrte Einlaß. Welche Überraschung sollte ihm werden: auf der Burg wohnte sein verlorenes Töchterlein, seit Jahren an Ritter Gebhard verheiratet.
Zum Andenken an solch teuren Fund hat der König die Burg, von der ein Licht ihm Heil zuwinkte, Leuchtenberg genannt.