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Würzb. Mundart von J. Ruttor.
In Wörzborg is emol a neier Förscht (Fürst) gewählt worn. Der war recht reich, recht lusti und freigebi – mit en Wort, er war a kreizbraver Herr. Wie er gewählt war, hat er große Festlikeite halte lass', ja er hat sei ganz Volk ze Gast gelada. Auf der Tumgass' is a Brunna gsprunga, aus den is aus sex Rehrn weißer und roter Wei rausgflossa. Doa is in ganz Wörzborg ke seliger Mensch nichtern geblieba.
Doa hat der guata Förscht a e groß Gastmahl für alle geistlia Herrn in seiner Resedenz ogstellt. Alle geistlia Herrn sen dezua eigelade worn. Wie es Gastmahl verbei war und alles scho aufgezehrt war, weil's dena geistlia Herrn gar ze guat gschmeckt hat, und mer auf en Förscht a sei Wohl getrunka hat, sen erscht die Reierer kumma. Doa hat glei der Förscht gfragt: »Ihr Herrn, worum kummt ihr denn so speat?«
Der alte Reierer Prier (Prior) antwort't: »Gnäd'ger Förscht, mer ham erscht unser Brevier gebet't.«
Der Förscht sagt in guter Launa: »I kann eich nit helf, es is alles aufgezehrt; worum seid ihr nit eher kumma. Ihr geistlia Herrn, ruft mer all nach, was i eich alleweil [jetzt] vorsag: Die Reierer kumma immer hintennach.«
Und alle geistlia Herrn ham in en Chor gerufa: »Die Reierer kumma immer hintennach.«
Die Reierer aber ham drauf wieder mit hungria Bauch hemgeha müss'. Und von dera Zeit o is es a Wörzborger Sprichwort: »Die Reierer kumma immer hintennach.« Und des Sprichwort hert mer von die Leit owenda, wenn's en hintennach reit (reut).