Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Stiftung von Klingenmünster

Als Dagobert nach dem Tod seines Vaters Krone und Zepter erhalten hat, soll er anfänglich, von jugendlichem Leichtsinn betört, Lüsten und Leidenschaften gefrönt, die Kirchen und Gotteshäuser beraubt und beschädigt haben, bis ihn der Herr zu einer Zeit heimgesucht und zur Besinnung zurückgebracht hat. Er wurde nämlich im Geist vor den Richterstuhl Gottes geführt, wo ihn die Schutzheiligen der Kirchen, die er zerstört hatte – vorab die allerseligste Jungfrau, der heilige Erzengel Michael und die Apostelfürsten Petrus und Paulus – schwer anklagten.

Sein schuldbewußtes Gewissen schloß ihm den Mund, und er wurde von dem Richter zu schwerer Strafe verurteilt. Der heilige Michael nahte sich ihm mit flammendem Schwert, schwang es über seinem Haupt und wollte so die gerechte Strafe wegen Kirchenraubs und Unterdrückung der Armen und Notleidenden an ihm vollziehen. Dies wehrte der heilige Dionys, der besondere Schutzheilige des Königs, erwirkte Aufschub der Strafe und deutete auf das Mittel, wie er Verzeihung erlangen könnte: daß er zur Ehre jener Heiligen, die er vormals so schwer beleidigt hatte, Kirchen erbauen sollte.

Der König versprach, dies gern vollziehen zu wollen, und er wurde in Gnaden entlassen. Darauf erfüllte er sein Versprechen durch die Errichtung etlicher Klöster, unter diesen die Abtei Bliedenfeld, die später Klinga oder Klingenmünster genannt worden ist.

 


 


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