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Nabburg und Pfreimd waren von alters her treu und freundnachbarlich gesinnt. Nur einmal gerieten die beiden Städtlein in Zwistigkeit, und die Sache konnte nicht mehr friedlich beigelegt werden. Also wurden Lanzen und Schilde aus den Wehrkammern geholt und die Schwerter geschliffen.
Da begab es sich nun, als die Fehde erhoben war, daß die Wache der Pfreimder des Nachts eingeschlafen war. Es waren aber in dieser Nacht die Nabburger ausgerückt, ihre Nachbarn im Schlaf zu überrumpeln. Schon standen sie in der Nähe von Pfreimd und hätten sicherlich das von schlafenden Wächtern behütete Städtlein mit leichter Mühe erobert, wenn nicht zu gutem Glück ein Hahn gekräht und durch sein Geschrei die Wache auf dem Vorposten aufgeweckt hätte.
Nun wurden die Pfreimder noch rechtzeitig gewarnt und die heranrückenden Nabburger von ihren tapferen Nachbarn mannlich heimgeschickt. Die Mannschaft aber auf dem Posten, die dem glücklichen Ruf des Hahns ihre und ihrer Mitbürger Rettung zu danken hatte, ließ zur Erinnerung ein Kreuz und auf diesem den Hahn aufrichten, wie noch heutigentags zu sehen ist.