Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Kaspar von Spangenberg

Von Ludwig Schandein. – Westricher Mundart

            Der Spangebergkaschber, e batziger Held,
Der stehlt sich em Kaiser sei Märe,
Un frot nix noh Kaiser, noh Gott un der Welt –
Sie flüchte un dun sich verklere.
Un dief im Gewäll,
Uf hemlicher Stell,
Schafft luschtig der Mauer- und Zimmergesell.

»Mei Schlößche is fertig, wie schö sich's drei wohnt –
O jerum, das gebbt dr e Lewe!
Doch sin jo die Bauleut noh Müh net belohnt:
E Winkuf, den will ich noch gewe!« ...
Sie schlofe, schun voll,
Die Hütt brennt wie toll:
Das dur er, daß niemand verrore was soll.

Un jemand vun Worems sei Mährelche sucht,
Der rest als e resender Ritter:
»Verflucht sei der Räuber, uf ewig verflucht!«
Der Weg werd dem Ritter was bitter.
Doch dief im Gewäll,
Uf hemlicher Stell,
Do schimmert im Schlößche e Lichtelche hell.

Der Ritter kloppt an, mr fehrt en in Saal,
Wer is es? Sei leibhaftig Märe!
Doch mahn er nix sah', hot Luscht do un Qual –
Er loßt sich im Schloß erumfehre.
»Mei Mann is net do,
Kummt ball awer noh!«
Ball sinse beisamme un zeche wie froh.

Sie zeche wie froh, un es krest ah das Horn,
Der Kaschber, der macht was de Dicke;
Er kummt uf de Kaiser, den nemmt er ufs Korn;
Der Ritter kann's kam noch verschlicke;
Geht früh in der Stunn,
Die Auhe verbunn –
Ei, hätt wul der Ritter das Schloß noch gefunn?

Un ball druf is Lärme un Schrecke im Schloß,
Verrammelt sin Dore un Dehre,
Mr merkt schun de Schnuppe, do geht ebbes los:
E Ritter dut Einloß begehre.
Ob früh in der Stunn,
Die Auhe verbunn,
Der Ritter – der Kaiser! – hot 's Schloß doch gefunn.

Sie flüchte durchs Fenschter in eiliger Not,
Sie han in de Hänn sich im Springe;
Ehr luftiges Klädche, das schuzt se vorm Dod –
Doch dut mr se drunne umringe.
Sie werre versprengt,
Der Kaschber gehenkt,
Un 's Märe? – Das werd eme ann're geschenkt!

 


 


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