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Westlich von Konstein liegen die Wielandshöfe, noch zur Pfarrei Wellheim gehörig. Hinter diesen stand auf schroffen Felsen, aus mächtigen Quadern erbaut, die Stammburg derer von Wieland.
Der Vergänglichkeit trotzend drückte Stein auf Stein, und stolz ragte das Gebäude zum Himmel empor. Schmale Fensteröffnungen brachten schwaches Tageslicht – wenn überhaupt solche Dämmerung Licht zu nennen ist – in das Innere des Schlosses. Ein hohes, von der Natur selbst gestaltetes Felsentor führte durch eine Höhle zu der Burg, Wielandstein genannt. Der Köhler im Wald bekreuzigte sich, wenn er der Burg nahte, keine der Buchen wurde je gefällt, die nahe dem Schloß standen.
Oft sahen zu heiligen Zeiten Hirten, Köhler, Jäger und Bauern die schmalen Fensteröffnungen erleuchtet, hörten fürchterliches Gepolter und sahen Ritter in glänzenden Harnischen an den unten gelegenen Höfen vorüberrauschen. Leichengeruch folgte ihrer Spur. Dann winselten die Hunde und flohen die Leute in die Häuser.
So erzählten die Umwohner; so vernahm ein mutiger Reisender die Kunde, und er beschloß, dem Spuk auf den Grund zu kommen. Ganz allein machte er sich in die Burg, die Leute sahen ihm bedenklich nach und harrten neugierig seiner Wiederkehr. Schon wurde es Nacht, und die Strahlen des Mondlichts brachen durch die Äste der Bäume und die Zacken der Felsen; ängstlich harrten die Leute noch immer des Verwegenen, ihr Auge fest nach der Burg gerichtet. Mit einem Mal rasselte es fürchterlich, und eine Last stürzte unter dumpfem Getöse über den steilen Felsen hinunter. Es war der Arme – zerschmettert lag er am Boden, noch einige Worte stammelnd verschied er.
Nur wenige Trümmer der Burg bestehen noch, den größeren Teil davon verwendete im Jahre 1811 der obere Bauer zur Errichtung seines Stadels, an dem noch die gewaltigen Felsblöcke ersichtlich sind.