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Zu Wechterswinkel im Kloster diente ein junger bildhübscher Knecht, den drückte oft der Alp, und er wußte sich gar keinen Rat, dem Übel abzuhelfen. So klagte er einem weisen Mann seine Not, und der sagte ihm, es sei nichts leichter, als den Alp zu bannen, der Knecht solle nur, wenn er wieder drücke, herzhaft dahin greifen, wo er ihn fühle, und das, was er fasse, festhalten und einsperren.
Diesem Rat folgte der Knecht, und als der Alp ihm wieder heftig drückend auf der Brust lag, so griff er zu und faßte – eine Flaumfeder. Obschon er nun nicht glauben konnte, daß diese leichte Feder ihn gedrückt hatte, so war es ihm doch plötzlich federleicht zumute, aller Druck war weg, er sprang aus dem Bett und schloß die Feder in ein kleines Kästchen.
Am andern Morgen ging ein Geschrei durch das ganze Kloster, es sei eine Nonne in ihrem Bett erstickt und also tot gefunden worden. Zufällig begegnete der Knecht dem weisen Mann und erzählte ihm das mit der Flaumfeder und auch als etwas Neues, daß eine Nonne erstickt sei. Da sprach jener Mann: »Um Gottes willen, schließ deinen Kasten auf, und laß die Feder fliegen!«
Der Knecht tat's, und da flog die Feder gerade in die Zelle der gestorbenen Nonne, wo das Fenster offenstand, und zur Stunde wurde jene wieder lebendig. Der Knecht hatte nie wieder Alpdrücken.