Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Die Geister auf dem Waldstein

Immer wird's dem unheimlich, der zu gewissen Zeiten allein auf dem Waldstein weilt. Ein Bauer von Zell erzählte, daß es einstmals, als er Holz von droben herabgefahren hatte, gar schauerlich gepfiffen habe, obwohl er sicher wußte, daß sich kein Menschenkind außer ihm in der Nähe befunden habe.

Eine Frau graste unten am Burgweg, die sah plötzlich auf einem Felsen drei Männer stehen, die riefen: »Juhu! Juhu!«, jeder zweimal, so daß sich die Frau arg entsetzte, heimlief und des Todes wurde. – Wieder eine andere Frau war an der nördlichen Seite der Felsen mit Grasen beschäftigt, nach der wurde in einem fort geworfen, sie wußte nicht, woher. Mit einem Mal packt sie's in den Hüften und preßt diese mit aller Gewalt zusammen. Wie sie sich nun umschaut, um dem vermeintlichen Flegel seinen groben Scherz zu verweisen, ist niemand zu sehen und zu hören.

Am übelsten geht es aber den Schatzgräbern dort. Haben sie ihre Kreise gemacht, so erscheinen Spukgestalten und treiben die Frevler erschreckt von dannen. So erhob sich einmal plötzlich ein schallendes Getümmel im Burghof, fünf bis sechs Hirsche kämpften gegeneinander, und aus einer alten Schießscharte schaute gespenstisch ein Mönch herunter. Zugleich fuhr ein Sturmwind durch die Bäume, daß sich die ältesten Fichten zur Erde bogen. Da ließen die Goldsucher alles im Stich und liefen, was sie nur konnten.

Anderen sind auch völlig gewappnete Ritter begegnet.

 


 


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