Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Unseres Herrn Ruhe bei Friedberg

Eine Viertelstunde entfernt von Friedberg in Oberbayern liegt die Wallfahrtsstätte »Unseres Herrn Ruhe« mit dem städtischen Friedhof. Ein Friedberger Bürger hatte sie in den Zeiten der Kreuzzüge zum Dank für seine Rettung aus türkischer Gefangenschaft erbaut. In den Jahren 1496 und 1606 wurde die Kapelle erweitert.

Um das Jahr 1609 verbreiteten sich Sagen von einer wunderbaren Erscheinung. Viele Personen hörten nämlich während der ganzen heiligen Messe eine so liebliche Musik, als wenn sie mit vielen hundert Glöckchen und Instrumenten gemacht worden wäre. Einige der Anwesenden gingen vor die Kirche hinaus, um zu sehen, ob nicht draußen Musik gemacht würde; allein da sahen sie weder jemand noch hörten sie die Musik.

Dieselbe Musik soll im Jahre 1720 vernommen worden sein. Ein Jahr früher hatte der Münchner Rats- und Handelsherr Anton Lechner, als er nächtlicherweile zu Pferd auf der Straße nach Friedberg reiste, ein sehr helles Licht aus den Kirchenfenstern schimmern sehen, auch eine herrliche Musik vernommen. Als er in größter Verwunderung auf die Kirche zureiten wollte, wurde er von einem plötzlichen heftigen Sturmwind zurückgehalten.

 


 


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