Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Der Kohlenbrenner am Silberbrunnen

Ein Köhler setzte sich abends nach vollbrachtem Tagwerk nieder, sein Stücklein Brot zu verzehren. Wie er so einsam vor seiner Hütte saß, schritt ein kleines Männchen in grünem Kleid aus dem Wald hervor und näherte sich ihm. Das Zwerglein war hungrig und bat den Kohlenbrenner um einen Bissen Brot. Das ließ sich der Köhler nicht zweimal sagen. »Nun geh mit mir«, sagte das Männlein, nachdem es sein Brot verzehrt hatte; »statt des Brotes sollst du Gold haben. Doch vergiß nicht, sind wir beim Schatz angelangt, sogleich ein Gebetlein zu sprechen, sonst würdest du Kohlen anstatt Gold davontragen.«

Darauf folgte der Köhler dem Zwerglein in den nahen Berg. Da kamen sie in einen Gang, wo das Gold in Fülle lag. Der Kohlenbrenner war vor Freude außer sich und fing sogleich an zu raffen, was er raffen konnte. Aber in demselben Augenblick fing es in seinen Taschen zu glühen an – der gute Mann hatte das Gebetlein vergessen. Halb brennend lief er dem nahen Brunnen zu, sich in die Flut zu stürzen, um den Brand zu löschen. Das Zwerglein aber ließ sich nicht wieder sehen.

 


 


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