Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Wer das Glück hat, führt die Braut heim

Auf einem Kriegszug König Ludwigs des Deutschen gegen die Mähren befanden sich auch die Franken, angeführt vom Bischof Arno von Würzburg, im Heer. Diese erprobten große Tapferkeit beim Angriff und trugen auch den Sieg davon.

Zufällig hatte damals der Herzog von Behaim seine Tochter mit dem Herzog von Mähren vermählt, und die fürstliche Braut befand sich auf der Reise in das Land ihres Bräutigams. Dies erfuhren Bischof Arno und der Vogt Rudolf von Bayern von aufgefangenen Boten; sie überfielen den in sorgloser Fröhlichkeit daherkommenden Brautzug, töteten die Widerspenstigen, nahmen die Braut samt ihren Jungfrauen gefangen und erbeuteten den ganzen ansehnlichen Brautschatz. Der Herzog von Mähren wartete nun mit den festlich geschmückten Hochzeitsgästen vergebens auf die Ankunft seiner geliebten Braut und hatte umsonst die Zurichtungen zu deren Empfang und Bewirtung gemacht, denn Bischof Arno lieferte die gefangene Fürstin an den König aus.

Von seinem wohlgelungenen Handstreich wurde bald in ganz Deutschland gesprochen. Und weil der Bischof ungeladen zur Hochzeit gekommen und die Braut weggeführt hat, entstand als Sprichwort: »Wer das Glück hat, führt die Braut heim.«

 


 


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