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An dem für die Jordansche Familie so verhängnisvollen Montag hatte es wegen Philippinen beständigen Streunens wieder einen heftigen Zank mit ihrer Mutter gegeben. Therese keifte noch, als Jason Philipp aus dem Laden heraufkam und sich erkundigte, was denn schon wieder los sei.
»Frag nicht,« rief Therese gellend, »lehr lieber deine Tochter Mores. Die Kanaille wird noch im Zuchthaus enden, das prophezei ich dir.«
Philippine verzog hämisch das Gesicht. Jason Philipp schien aber heute keine Lust zu haben, als strafende Macht aufzutreten; er hatte eine Neuigkeit im Sack und strahlte.
»Da bin ich dem Hornschuch begegnet,« wandte er sich an Therese, »du kennst ihn ja, Firma Hornschuchs Erben, schwerreiche Leute übrigens, und der Mann erzählt mir, der junge Jordan hätte bei der Prudentia Geld unterschlagen und sich aus dem Staub gemacht. Ich laufe gleich auf die Generalagentur, und Zittel bestätigt es mir Wort für Wort. Beinahe viertausend Mark sind es! Der Inspektor soll das Geld ersetzen, hat aber nicht das Schwarze unterm Nagel im Vermögen und ist infolgedessen bös in der Klemme, denn Diruf droht mit dem Gericht. Diruf versteht da keinen Spaß. Was sagst du dazu?«
Therese wickelte die Hände in ihre Schürze und warf einen schrägen Blick auf Jason Philipp. Sie erriet den Grund seiner Freude und ließ schweigend den Kopf sinken.
Jason Philipp schmunzelte vor sich hin. An den Ofen gelehnt, pfiff er behaglich. Immer noch die Marseillaise, aus Vergeßlichkeit und in jahrelanger Gewöhnung.
Er hatte nicht gesehen, wie Philippine seinen Worten mit verhaltenem Atem gelauscht und wie ein schreckliches Flammen ihre Züge von innen erleuchtet hatte. Sie erhob sich und verließ mit raschelnden Schritten die Stube.
Fünf Minuten später stand sie vor dem Jordanschen Haus. Sie schickte einen kleinen Buben hinauf und ließ sagen, das Fräulein Lenore möge herunter kommen. Sie erhielt den Bescheid, Lenore sei fortgegangen. Da blieb sie am Tor stehen und wartete.