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Des Wortes war sie noch weniger mächtig als vordem. Schmerzliches Erstaunen ergriff sie, als sie bemerkte, daß Daniels Geist im täglichen Verkehr nicht hinter die Hülle drang, in der sie lebte.
Er sagte sich: sie ist zu schwer. Er verstummte gegen sie.
»Das finstere Haus drückt dich,« äußerte er unbehaglich, wenn sie hilflos lächelte.
»Laß uns wettlaufen,« bat er auf einer Landpartie und bezeichnete einen vom Blitz getroffenen Baum als Ziel.
Sie lief so schnell ihre Füße konnten. Zehn Meter vor dem Baum brach sie zusammen. Er trug sie auf die Wiese.
»Wie schwer du bist,« sagte er.
»Zu schwer für dich?« hauchte sie mit weit aufgerissenen Augen. Er zuckte die Achseln.
Da entwand sie sich ihm, sprang empor und rannte wunderbar geschwind eine fast doppelt so lange Strecke als die war, die er vorhin bemessen hatte. Sie fiel nicht mehr, sie wollte nicht, durfte nicht fallen.
In Stößen atmend, leichenblaß, wartete sie, bis er heran gekommen war. Aber er hatte keine Zärtlichkeit, er schalt nur. Arm in Arm gingen sie weiter; Gertrud suchte seine Hand, und als er sie ihr überließ, preßte sie sie an ihre Brust.
Erschrocken schaute Daniel in ihr Gesicht, in dem ihr Gedanke wie mit Feuerbuchstaben geschrieben stand: wir gehören einander für Zeit und Ewigkeit.
Dies war ihr Glaubensbekenntnis.