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601. De dree Süstern.

Urqu. 3, 294 (aus Dithm.). Rahlf u. Ziese, Ahrensburg 189 f. (aus Stormarn). Nieders. 6, 257 (aus Nordschleswig, dänisch). Bolte 3, 237.

En ole Fru harr dree Dochter, de weren alle wunnerschön, awerst alle dree harrn den gramen Fêler, dat se keen Woort rech sprêken kunnen un mussen allens stameln. Se weren awerst so smuck un so kemen se in'n ganzen Landen in Beroop un et kemen vêle Friers. Awerst de weren de Moder all ni guud noog un kregen all de Schüffel Dithmarsche Redensart für den Korb bekommen. Vgl. Neocorus I, 104.. Optletzt meld fik en jungen steenriken Mann un sä, dat he wull Lust harr, een vun êr Döchter to Fru to nêmen; he wull bald mal henkamen un seen, welke em am besten gefallen dêd. Do sä de Moder to êre Döchter: »Hört ji wull, wenn nu de Frier kummt, so mœt ji all ganz still sien, ji mœt ju an nicks keren, as an ju Spinnrœd un jo nich keen Woort seggen!« »Ja, lewe Moder«, säen de dree Döchter, »dat wüllen wi ok doon, darop kannstu di verlaten!«

As de Frier nu keem un sinen Besök maakd', do seten de dree Döchter un spunnen un säen nicks. De Moder awer maakd' dat Woort un streck êr Döchter gewaltig herut un sä, int ganze Dörp kunn keen gegen êr Döchter an int Spinnen. Do awerst brickt de een de Draat, un se röppt: »De Daat de dickt!« Do sä de anner: »Tütt em an!« awer de drütt de sä: »Moder sä, wi schulln ni pêken, pêk all dee!« Do seeg de Frier, wo dat Laken scharen weer, neem sinen Hoot un keem ni wedder, un wenn de dree Süstern nich utspunnen hebbt, so spinnt se noch.

Aus Meldorf und durch Dr. Schröder aus der Krempermarsch.

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