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Dicht an der Breitenberger Kirche liegt ein Haus, wo einst ein glückliches Elternpaar wohnte, dessen größte Freude ihr einziges, blühendes Kind war. Aber das Kind ward krank und starb nach kurzem Lager. Die Trauer der Mutter war grenzenlos. Nächte und Tage saß sie weinend da, und wollte von keinem Troste hören; und es ward mit ihr nicht anders, wie lange Zeit auch verstrich. Da kam nachts das Kindlein in leibhaftiger Gestalt wieder zu ihr und sprach:
Nu laat dien Klagen on dien Ween!
Ik patte (trete) Lock dörch harden Steen.
Und damit verschwand es wieder, aber die Mutter weinte noch immer fort. An einem Morgen aber fand man in einem harten Felsstein, der auf dem Hofe lag, den völlig ausgetretenen Fußstapfen des Kindes. Die Eltern füllten ihn mit Erde aus; aber an jedem Morgen war die Spur wieder leer. Da ließ endlich die Mutter das Weinen, damit ihr Kind im Grabe Ruhe hätte. Es soll sich aber in dem Hause noch ein Balken befinden, aus dem zu gewissen Zeiten Blutstropfen hervorquillen und niederfallen. Der Stein ward später herausgenommen und in die Breitenberger Kirche vermauert, an deren Südseite bei der Pforte er noch mit dem kleinen Fußstapfen zu sehen ist.
Durch Herrn Ketelsen aus Breitenberg und Herrn Pastor Rehquate in Breitenberg an der Stör. – Kuhns, Mark. Sagen Nr. 234. – Zwischen Elmshorn und Horst auf der Horstheide liegt der sogenannte Bödenteich, wo ein Stein mit einer Fußspur eines Menschen und eines Schafes gezeigt wird.
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