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567. Der wilde Jäger und die Holzdiebe.

Wodes dreibeiniges Pferd: zu Nr. 41. – Meineidige müssen wiedergehen: zu Nr. 281. – Im Sachsenwalde wurden Holzdiebe durch einen ungeheuren schwarzen Hund mit tellergroßen Augen oder einen gespenstigen Schimmel erschreckt: Nd. Jahrb. 1, 103.

In Fockbek lebte vor ein paar hundert Jahren ein gottloser Bauer, Namens Holtorf. Einmal brannte sein Haus nieder, da ging er mit seinem Tagelöhner jeden Abend nach dem Gehege Osterhamm und sägte einen Baum nieder. Dann mußte der Knecht mit einem Wagen und vier Pferden nachkommen, und so ward in jeder Nacht ein Baum gestohlen. Einmal waren sie bei ganz heiterem und stillem Wetter im Mondschein auch bei ihrem Geschäfte und hatten sich schon etwas verspätet. Da entstand mit einem Male ein fürchterlicher Lärm, der Mond verdunkelte sich, der Wind fing an zu brausen und im Nu fällt ein Reiter auf einem weißen Pferde, das nur drei Beine hatte, begleitet von einer Menge Hunde, bei ihnen herab und fragte mit rauher Stimme: »Was macht ihr hier? die Nacht ist mein und der Tag ist euer.« Augenblicklich fiel der Tagelöhner vor Schreck zu Boden; nur Holtorf behielt die Besinnung und antwortete: »Zieh du nur weiter; wir haben hier wohl alle Platz genug.« Darauf erhub sich der wilde Jäger unter einem ebenso fürchterlichen Lärm als wie er angekommen war mit seinen Hunden wieder in die Luft. Die Diebe hatten aber doch einen solchen Schreck davon gehabt, daß sie sogleich ihre Sägen nahmen und nach Hause gingen. Sie haben seit der Zeit kein Holz wieder gestohlen, aber Holtorf hat doch wegen eines falschen Eides nach seinem Tode umgehen müssen.

Aus dem Amte Rendsburg. – Man erzählt von Holtorfs Bannung in ein Moor eine ähnliche Geschichte, wie Nr. 410. – Thiele, Danm. Folkes. II, 116.

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