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374. Das lange Pferd.

Kristensen 2 D, 72 f., 88.

Die jungen Leute des Dorfes Kassöe bei Apenrade wollten einst an einem Sonntagabend nach Hüdewad zum Tanz. Als sie aber an den zwischen beiden Dörfern fließenden Bach kamen, konnten sie nicht hinüberkommen, weil er durch den kurz vorher gefallenen Regen bedeutend angeschwollen war. Indem sie umherschauten, wurden sie eines alten Pferdes gewahr, das in der Nähe stand. Da beschlossen sie aufzusteigen und hindurch zu reiten. Als aber ein Paar aufstiegen, bemerkten sie, daß für einen noch Platz sei. Es stieg also noch einer auf und abermals war wieder Platz für noch einen da. So saßen sie endlich alle auf dem Pferde. Da sie aber mitten im Bache waren, blickte einmal einer der vordersten zurück, und wie er die vielen Leute auf dem Pferde sitzen sah, brach er voller Verwunderung in die Worte aus: »Jesu Christi Kreuz, welch eine lange Mähre!« Kaum hatte er das Wort gesprochen, brach dem gespenstigen Pferde der Rücken, die Reiter fielen insgesamt ins Wasser und das Pferd verschwand mit fürchterlichem Geheul. Die jungen Leute aber eilten erschrocken nach Hause: denn die Lust zum Tanze war ihnen vergangen.

Durch Herrn Petersen in Soes.

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