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167. Glocken im Wasser.

Zs. f. s.-h. Gesch. 16, 142 ff. Heim. 23, 307. 327. 24, 166. Frahm 149 ff. – Die Glocke in Sandesneben (Lauenburg) singt: »Klingen, klangen! Up'n Sandesnebener Barg will ik hangen.« (Jb. f. Ldk. 4, 147.) Die Kleinzecher Glocke, die nicht nach Zarrentin gebracht werden will: »Ting, tang, in Seedorf will ich hangen.« (Heim 22, 154.) – Die Erzählung von der Glocke von Hungerburg (Bilder aus d. Heim. 1911 Nr. 15) ist aus Nr. 167, 3 entlehnt (»Hornburg«). – Über die Glocke im Flemhuder See vgl. auch Taillefas, Skizzen einer Reise nach Holstein (1819) S. 243. v. Hedemann, Gesch d. adl. Güter Deutsch-Nienhof usw. 2, 210. Die gleiche Sage mündl. aus Stellau bei Wrist, wo die Glocke in der Gooswiese eingebrochen sein soll; desgl. von den Glocken in Kröppelshagen und Alt-Besenhorst in Lauenburg. – Glockenläuten aus dem Wasser oft, z. B. Nr. 192. 193. 257. 525; vgl. Groth Ges. W. 1, 118. Auch aus einer grundlosen Wehle zwischen Erfde u. Stapel hört man in der Neujahrsnacht ein Glöcklein läuten; dort soll früher ein prächtiges Schloß gestanden haben (Heim. 8, 202). In dem alleinstehenden Glockenturm zu Osterhever hing noch bis vor einigen Jahren eine Glocke, die bei einer Überschwemmung aus dem Dorfe Bophever auf Pellworm hinübergekommen sein soll (mündl, aus Eiderstedt); vgl. Nr. 188. – Zu dem eigenartigen Geläut der Möllner Kirche hat sich im Volksmund der Gesang gebildet: »Ulenspegel liggt begraben up den Möllschen Kirchhof haben, da da sünd so vêle Nagel (s. zu Nr. 592) un so vêle Pink, Pink, Pink.« (Vgl. Heim. 24, 119.)

1.

In einem Kriege war den Schaalbyern oder Kahlebyern die Glocke aus dem Turm fortgekommen. Da erhielten sie von dem Könige die Erlaubnis, sich irgendwo eine zu stehlen, wo es deren zwei gäbe. Sie kamen nach Haddebye und nahmen da die eine weg. Als aber das Boot in die Borgwedeler Breite kam, versank es samt dem Raube. Alle Neujahrsmorgen um 6 Uhr hört mans nun in der Tiefe läuten.

Durch Kandidat Arndt.

2.

Die Geltinger in Angeln hatten sich in Lübeck zu ihrer großen noch zwei kleinere Glocken gießen lassen. Man brachte sie zu Wasser nach Schleimünde; aber beim Ausschiffen versank die eine dort im Sande. So oft nun die andre geläutet wird, ruft sie immer: »Min Mag ligger i ä Minn.« (Mein Gefährte liegt in der Schleimünde.)

Durch Herrn Pastor Dr. Jensen in Gelting.

3.

In der Kirche zu Gramm in Nordschleswig gab es eine Glocke, die wurde von einem Diebe gestohlen. Als er aber damit über die Au bei Endrupskov fuhr, zerbrach der Wagen und die Glocke versank so tief, daß sie nicht wieder zu finden war. Doch hört man sie mitunter noch läuten.

Danske Atlas VII, 177.

4.

Eine Kapelle bei Neukirchen in der Wiedingharde – da, wo es noch jetzt heißt up de Kapell – ward von Seeräubern geplündert und die Glocke ward mitgenommen. Ihr Fahrzeug lag bei Hornburg an einem Arm der Widau, dem Siel; dorthin mußten sie ihren Raub bringen. Es war aber die Nacht auf Ostern und wie sie gegen Hornburg kamen, graute der Morgen des ersten Ostertages. Da der Kapellan in Neukirchen das Fest nicht mehr einläuten konnte, so betete er es ein und betete so inbrünstig, daß die Glocke den Händen der Räuber entfiel, wie sie eben sie ins Schiff bringen wollten, und in das Siel versank. Aber noch klingt jeden Ostermorgen ihr Geläute aus der Tiefe herauf und Kinder gehen dann dahin und horchen und hören es wirklich.

5.

Im Flemhuder See liegt eine Glocke, die vor vielen Jahren von Feindes Hand aus der Kirche geraubt ist. Es war im Winter und der See fest zugefroren. Da wollten sie die Glocke übers Eis ziehen; aber es brach in der Mitte des Sees und die Glocke versank mit den Räubern. Der Fischer hakt oft noch fest mit seinem Netz in dem Knebel und an einem bestimmten Tage im Jahre läutets im See um Mitternacht. Das haben manche gehört, die noch am Leben sind.

Volksbuch 1844 S. 95 f. – Vgl. Wolf, Niederl. Sagen Nr. 518. Kuhn, Märk. Sagen S. 131, 156. Thiele, Danm. Folkes. I, 206.

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