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247. Die Hand des Himmels.

In Blankenese war ein junger Fischer; dem ging's unglücklich und es wollte ihm mit dem Fange gar nicht gelingen. Er geriet in Mangel und Elend, und Frau und Kinder mußten Hunger leiden. Einmal war's ein heißer Sommertag gewesen. Als aber gegen Abend ein Gewitter im Westen mit der Flut aufstieg, entschloß sich der Fischer noch eine Fahrt zu wagen, weil er gehört hatte, daß in solchen Augenblicken die Fische am besten ins Garn gingen. Er stieg ins Boot und fuhr auf die Elbe hinaus, obgleich alle ihn warnten und das Wasser schon dunkel und unruhig ward. Kaum aber hatte er seine Netze ausgeworfen, so konnte er sie auch schon wieder aufziehen und in einem Augenblick war seine Jolle voll. Da wollte er noch einen Zug versuchen und die Netze noch einmal auswerfen, als ein fürchterlicher Donnerschlag über ihm losbrach und ihn erschreckte. Wie er wieder zu sich kam, sah er mitten auf den Fischen eine weiße Totenhand liegen. Da setzte er rasch die Segel auf und wie ein Pfeil schoß seine Jolle dem Strande zu. Es war ein Glück für ihn, daß er sich hatte warnen lassen und Gott nicht länger versucht hatte. Die Totenhand hängte er nachher als Wahrzeichen in der Nienstedter Kirche auf, und sie ist lange noch da zu sehen gewesen, da sie ganz unverwest blieb. Man nannte sie die Hand des Himmels. Als sie endlich herunter fiel, verbrannte man sie zu Asche und bereitete eine Oblate daraus, die bis auf den heutigen Tag gezeigt wird. Der Fischer ward seit jenem Tage ein reicher und begüterter Mann, weil, wie man sagte, die Hand des Himmels mit ihm war.

Mündlich. Vgl. Nr. 136.

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