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Abweichende Fassung s. »Aus Flensburgs Vorzeit« Heft 1 (1837) S. 104 f. Voigt, Aus Flensburgs Sage u. Gesch. S. 20 ff.
Als die Schweden unter Steenbock ins Land gekommen waren und unsers Königs Truppen sich schon ganz zurückgezogen hatten, war in Flensburg ein wackerer Bürger, Namens Franz Böckmann, der brachte es bei dem Könige dahin, daß seine Stadt noch einige Zeit länger besetzt gehalten würde. Als endlich aber doch die Schweden einrückten, ruhte er nicht eher, als bis er die Stadt wieder befreit und von der auferlegten Brandschatzung gerettet hatte. Er schlich sich nach Rendsburg durch, das unsere Truppen noch besetzt hielten, und nahm von da einige Trommelschläger und Pfeifer mit. Mit ihnen verbarg er sich in der Marienhölzung, sammelte da auch noch einige andere Leute, denen er das Aussehen dänischer Soldaten gab, und nun ließ er in der Nacht die Leute immer hin und her marschieren, und die Trommler und Pfeifer die ganze Nacht aus Leibeskräften trommeln und pfeifen. Das ward von den schwedischen Posten gleich nach der Stadt gemeldet, und in dem Glauben, die ganze dänische Armee wäre wieder da, hatten die Schweden also am Morgen nichts Eiligeres zu tun, als die Stadt zu verlassen. Und es hat sonderbar ausgesehen, wie sie aus dem roten Tor herauszogen und den steilen roten Berg hinaus wollten, der von Glatteis ganz spiegelblank war; da sind sie alle ausgeglitten und haben sich Köpfe und Glieder zerschlagen. Die Vorfahren dessen, der dies erzählte, haben damals auf der Papiermühle vor dem Tore gewohnt und den ganzen kläglichen und lächerlichen Rückzug der Schweden mit angesehen. Böckmann, der so die Stadt befreite, steht noch bis heute in gutem Andenken, und es gibt in Flensburg noch von seinen Nachkommen.
Schriftliche Mitteilung.
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