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12. De Holsten vorbidden (verteidigen) ehr Recht mit dem Schwerde.

(1225.)

De swarte Margrete settede up der Borg to Segebarg einen Vaget und Hovedmann des Landes tho Holsten, dat se sick hadde underdanich gemacket, wente tho der Borg (außer bis an den festen Ort) Itzehoe und fletende Water der Stör und Marsch. In der Marsch entholden sick veele Edellüde uth dem Lande tho Holsten, umme Seckerheit willen der Stede, de sick den Denen nicht geven wolden. Wente (denn) de Denen wolden dat gantze Landt tho Holsten sick und eren Rechte underdanich macken, dat dat Holsten Recht gantz und all scholde vordelget (vertilgt) werden und dat Lovboke richten scholde. Des sick den de Holsten hoch beklageden, dat man se erer gewondtlicken und older gebrukeden Rechte beroven wolde, und dat se scholden eines nien unbekanden Rechtes gebruken, also, dat se dem Hovedmanne, de up Segeberge gesettet was, begunden under Ogen to knurren, und seden, se wolden eres egen Holsten Rechtes gebruken. Do antworde de Hovedmann: »Gy wiset my juw Recht uth juwen egen Koppe, averst unse, dat denische Recht, is beschreven; na der Schrift kann ick juw und my regeren. Juw Recht weet ick nicht, und beschreven is it ock nicht und entraden (erraten) kann ick it ock nicht: ick mot einen Hund herbringen, de Juw Juwe Recht bellen kann. Darum beradet Juw wat gy vor ein Recht hebben willen und benomet my up einem endenden (einzelnen bestimmten) Dage Juw Recht.«

In den Tieden was neen (kein) Herr im Lande tho Holsten. Sunder man secht, dat dar ein edel Fruw in der Kremper Marsch by Itzehoe gewest sy von der Borg Kellinkdorp, mit Namen For (Frau) Deest van Kellingdorpe. Desülve toch tho den Graven van Schouwenborch und bat enn, dat he ehr und dem Lande tho Holsten wolde geven einen van synen Sons tho einem Herren und Regenten. De Grave gaff ehr einen mit Namen Aleff. Den sulvigen nam de genömede Fruwe do mit sick in ehr Vaderlandt, und förde ehn henin alse einen Herrn mit groter Freude. Uth desselven Thokumpst (Ankunft) entstundt den Holsten, de in der Marsch Itzehoe weren, und de ock under der Gewalt der Denen weren, grote Vortrostinge und Frolicheit.

De Holsten versammelden sick tho den Hovedmann und Vagede by Segeberge und begerden wedder, dat man ene muchte Holsten Recht werden laten. De Hovedmann antworde und sede: »Wat erwelen gy vor ein Recht in Juwen Vaderlande?« Do togen de besten und oldesten Eddellüde des Landes tho Holsten ere Schwerde uth, schuddeden de und repen mit unvorschrockener Stemme: » Unse gewonlicke Recht willen wy beholden und mit dem Schwerde vorbidden (verteidigen).« Van der Dadt ward ein gemene Spröcke im Lande tho Holsten und man segt noch hüden: » Unse Recht vorbidden wy mit dem Schwerde.« Da de Hovedmann der Holsten ere averdadige Könheidt sach und wüste dat se einen andern nyen Hovedtmann und Herren erwelet hadden, fruchtede he sick und gaff sick in de Flucht. Unde de Holsten vorfolgeden en und slogen en dodt.

Darna vorhoven de Holsten wedder ehr Hoved und fören den eren Graven Aleff van Schouwenborch hervor, de noch ein junk Herre was, und vorhaleden sick, dat se tho eren vorigen Kreften wedder quemen, und mit godtlicker Hülpe beschermeden se srimodigen sick und ehr Vaderland und jageden de Denen mit der Tyd uth eren Grensen. Wente de allmechtige und barmhertige Godt lett einen Bemoieden (Bekümmerten, Gebeugten) nicht stedes bemoien, sunder lett ene biwilen thom Athem wedder kamen. Also schach ock in den Tyden den Holsten; den gaff Godt wedder eine Vortrostunge, do se dorch de Denen beangstet weren und erweckede einen Vorbidder, genomeden Greven Aleff, alse einen rechten Judam Machabeum.

Presbyter Bremens. bei Westphalen III, 43. Quelle der spätern Chronisten, die nur aus besserer historischer und chronologischer Kenntnis einzelnes ändern, und an die Stelle der swarten Greet den König Waldemar den Sieger setzen. Heinr. Ranzau fügt hinzu, daß seit der Zeit die Holsten bewaffnet im Gerichte und auf Landtagen erschienen seien.

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