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79. Wallenstein vor Breitenburg.

(1626.)

Vierzehn Tage lang hatte Wallenstein mit seinem ganzen Heere vor dem festen Schlosse Breitenburg gelegen, das hauptsächlich von Bauern aus der Umgegend verteidigt ward. Endlich ward es im Sturm genommen. Der tapfere Oberst in der Burg stellte die Kanonen gegen den Eingang und streckte die über die Brücke eindringenden Feinde haufenweise nieder. Als dennoch die Übermacht siegte, ließ er eine volle Pulvertonne in das Tor stellen, setzte sich mit einer brennden Lunte in der Hand darauf, und sobald die Feinde wieder anzudringen wagten, sprengte er sich und alle, die ihm genaht waren, in die Lust. Darüber erbittert überließ Wallenstein die ganze Besatzung der Rache seiner Soldaten. Er selber saß im Vorhofe und schlug ein lautes Gelächter auf, als die Bauern alle in einem Saal zusammengetrieben und niedergemacht wurden. Darauf ward den Frauen der Getöteten befohlen, das Haus vom Blute zu reinigen und die Leichen zu entfernen. Allein sie waren bereit, lieber den Tod zu leiden, als solch widernatürliche Arbeit zu tun.

Andere sagen jedoch, daß sie wirklich dazu gezwungen seien. Bis vor wenigen Iahren aber zeigte man in einer Tannenkoppel beim Schlosse noch ein schmales Stück Land, das den Namen Aasstück hatte, weil die Schweden da begraben waren, die bei der Belagerung umgekommen. Jetzt ist das Land ausgestochen, weil man einen Kanal dahindurch gezogen hat.

Alardus bei Westphalen I, 1975. Provinzialberichte 1822 IV, 85 ff. Der gleichzeitige Alardus berichtet dies nur als ein Gerücht. Es wird noch heute erzählt.

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