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Urdsbr. 2, 30 (aus Dithmarschen): Königsschlangen nähren sich von Kuhmilch; wer ihnen Milch gibt, bekommt die Krone; wer sie verjagt oder tötet, wird zeitlebens von Schlangen verfolgt; vgl. Nd. Jb. 1, 103 (aus Lauenburg). Ebenso wer ihnen die Krone raubt; vgl. Heim. 8, 202 (aus Stapelholm); daselbst andere Schlangensagen. Vgl. auch Urdsbr. 2, 190. Heim. 30, 45. Kristensen 6, 1309 (aus Broaker). Grundtvig, Gamle danske Mind. 3, 164 (Amt Apenrade).
Einst fanden Mädchen auf dem Felde einen Knäuel von vierzehn oder fünfzehn Schlangen, die alle durcheinander zischten; eine aber trug eine goldene Krone. Da band ein Mädchen ihre weiße Schürze ab und legte sie neben den Knäuel auf den Boden. Alsbald kam die größte von den Schlangen, welche der Schlangenkönig war, und legte seine Krone auf die Schürze; die war von lauterm Golde mit vielen grünen Edelsteinen. Nun sprang das Mädchen schnell hinzu und raffte die Krone an sich. Als das aber der Schlangenkönig sah, schrie er so entsetzlich, daß das Mädchen davon ganz taub ward. Die Krone verkaufte sie hernach für vieles Geld.
Aus Niederselk bei Schleswig durch Kandidat Arndt. – Wer dem Schlangenkönig etwas zu Leide tut, den verfolgen alle Schlangen und er kann nicht Friede vor ihnen haben, ist auch bei uns Volksglaube. Bechstein, Thüring. Sagen II, 148; Frank. Sagen S. 158.
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