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414. Der Teufel in der Elbe.

Geschichten, wie man den Teufel überlistet, werden viel erzählt; vgl. z. B. Nr. 302. 321. 436. 437. 442. Ein Schmied, den der Teufel holen wollte, verschloß sorgfältig sein Haus; der Teufel konnte nur durch das Schlüsselloch hineinkommen (vgl. Nr. 387). Der Schmied aber hielt einen langen Sack davor, und als der Teufel drin war, band er ihn zu. Dann legte er ihn auf den Amboß und bearbeitete ihn so lange, bis der Teufel um Gnade bat und versprach, den Schmied nicht wieder zu belästigen (Mündlich aus dem Dänischen Wohld).

Ein Kapitän ging traurig an einem Hafen auf und nieder, weil er gar nicht wußte, wie er ein Schiff bekommen sollte. Da trat ein feiner Herr zu ihm, der aber niemand anders als der Teufel selber war, und versprach ihm ein Schiff: er solle es sogar für immer behalten, wenn er ihm, dem Teufel, bei seiner Rückkehr in die Elbe etwas zu tun geben könne, das ihm auszurichten unmöglich wäre. Der Kapitän nahm in seiner Not das Anerbieten an und er erhielt ein Schiff; es war ganz leer, aber neu und gut; er bemannte es, fand Ladung und machte die vorteilhafteste und schnellste Reise. Als er aber wieder vor die Elbe kam, gedachte er seines Versprechens und voller Sorgen ging er auf dem Verdeck hin und her. Sein Sohn, der Steuermann war, bemerkte seine Verstimmung und drang mit Fragen in ihn. Da bekannte der Kapitän endlich, wie es zwischen ihm und dem Teufel stünde. Aber der Sohn sagte: »Wenn's weiter nichts ist, so geh nur ruhig in den Raum und laß mich nur machen.« Der Vater ging hinunter; der Junge saß am Steuer, die Flut kam mit Macht herein, ein scharfer Wind war mit: da ließ er alle Segel aufsetzen und wie ein Blitz flog das Schiff in die Elbe. Kuxhaven gegenüber kam der Teufel mit einem Male an Bord und forderte, man möchte ihm nun seine Aufgabe stellen, oder er würde mit dem ganzen Schiff davon gehen. Da befahl der Junge den Matrosen, das große Anker herunter zu lassen, und wie nun das große dicke Tau von der Welle flog, mußte der Teufel zugreifen und sollte das Schiff im Laufe aufhalten. Da war aber die Fahrt so groß und der Teufel hielt das Tau so fest, daß er durch das Loch, darin das Tau ging, hindurch gezogen ward und weit hinaus ins Wasser flog. – Seit der Zeit hat er für immer darin bleiben müssen. Bei stürmischem Wetter, wenn Leute von einem Ufer zum andern wollen und niemand sie übersetzen will, dürfen sie nur rufen; dann muß der Teufel kommen und sie über den meilenbreiten Strom hinübertragen; er darf kein Fährgeld nehmen. Man sagt, daß er viel zu tun und immer hin und her zu waten hat. Der Amtmann von Zewen im Hannöverschen hat vor zweihundert Jahren einen Kontrakt mit ihm gemacht.

Mündlich aus Marne in Dithmarschen.

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