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504. Neß Puk im Kasten.

Drache: Nr. 326.

Ein Bauer in Osterborstel, bei Alversdorf, wurde mit einem Male wohlhabend und reich und in allen Dingen glückte es ihm. Die Leute hatten zwar mehrere Male gesehen, daß der Drache ihm Geld zugetragen hatte; aber sie glaubten doch nicht, daß all sein Glück daher komme und meinten deswegen, er müsse einen Neß Puk haben. Einmal war der Bauer mit seiner Frau ausgegangen, als das Dienstmädchen, die schon lange neugierig gewesen war, fand, daß der Schlüssel in einem alten Schranke stecken geblieben war, bei dem sie oft ihre Herrschaft heimlich hatte kramen gesehen. Sie öffnete ihn und fand weiter nichts darin, als einen kleinen Kasten. Als sie aber auch diesen öffnete, sprang da ein kleiner spannenlanger Kerl heraus mit einer spitzen roten Mütze aus dem Kopfe und entwischte. So sehr sie sich nun auch bemühte, seiner wieder habhaft zu werden, so war es doch alles umsonst; wenn sie eben meinte, sie hätte ihn in einer Ecke fest, so war er schon wieder in der andern. Am Ende lief er die Treppe hinauf auf den Boden und foppte da das Mädchen ebenso. In der Furcht entdeckt Zu werden, weil bald der Bauer zurückkommen mußte, eilte sie in die Küche, machte die Feuerzange glühend und ging damit hinter dem Kleinen her. Da merkte er, daß es Ernst wurde; er fing jämmerlich an zu schreien und wußte nicht mehr, wo er hin sollte, lief hin und her, bis er das Bodenloch fand, die Treppe hinunter eilte und dann wieder in seinen Kasten sprang. Das Dienstmädchen tat nachher, als wenn nichts passiert wäre. Von der Zeit an aber wußte man im Dorf, woher der Bauer seinen Wohlstand habe.

Mündlich aus Dithmarschen.

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