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H. Börensen, Pellworm (1908) S. 46 »Der Blutfleck auf Seegarden.«
Die adligen Güter Seegaard und Gurde auf Pellworm waren vor Zeiten im Besitze zweier Brüder, von denen der älteste als erstgeborner jenes bekommen hatte. Sie lebten friedlich und glücklich miteinander, wie es Brüdern geziemt, und so wäre es auch wohl geblieben, wenn sie nicht beide auf ein Mädchen ihr Auge geworfen hätten. Man überließ ihr endlich die Wahl, und da sie sich für den älteren, den Erbherrn auf Seegaard, entschied, so erbitterte das den jüngeren Bruder so, daß er sich auf seine Burg zurückzog und sie so befestigte, daß er eine lange Belagerung aushalten konnte. Als nun die Hochzeit auf Seegaard gefeiert ward, erschien er plötzlich, wie alle bei Tisch saßen. Sein Bruder, meinend, er wolle ihn begrüßen, eilte ihm erfreut entgegen; er aber stieß ihn vor aller Augen nieder. Nach der Tat eilte er auf seine Burg. Aber die Freunde und Diener des Ermordeten belagerten ihn bald und erstürmten das Schloß. Er erlitt seine Strafe; die Burg ward geschleift und verlor ihre adligen Rechte. Aber noch heute sieht man ihre Spuren.
Husumer Wochenblatt. 1837, 47.
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