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17. Swarte Margret.

(† 1283.)

1.

Nr. 24. 173. 246. 423, 1. 429. 433. 528. 589. Frahm 44 ff. 101. Kristensen 4, 154 f. Rasmussen, Sønderjydske Sagn (1899) 110 f. Philippsen u. Sünksen, Das Dannewerk (1907) S. 68 ff. Voß u. Jessel, Fehmarn (1898) S. 64 f. Hein, Aus Segebergs Vorzeit (1904) S. 67. In der Schlei sollen drei von Margarethe versenkte Kanonenböte liegen (Zs. f. s.-h. Gesch. 3, 409). Zur Heiligenerscheinung: Nr. 13. – Verkehrte Hufeisen: zu Nr. 7, 2. – Was hier von den Oldenburger Schustern erzählt wird, weiß die Angler Volkssage von dem König in Schweden zu berichten, zu dem der Sohn geschickt wurde, um das Regieren zu lernen: Grundtvig, Danske Folkem. 3, 202. – Fußspuren im Stein: Nr. 6. 212 ff.; vgl. 188. Groth Ges. W. 1, 119.

Es herrschte einmal eine Königin, die swarte Margrete, über Dänemark, die ließ die Elbe mit langen Pfählen und einer großen Kette sperren, so daß niemand heraus noch hinein konnte. So hat sie auch den Kieler und Flensburger Hafen versperrt und die Schlei ruiniert. Sie belagerte einmal Itzehoe und am Tage Mariä Geburt (8. Sept.) hat sie einen großen Wall und eine Brücke quer durch die Stör legen wollen, um das Wasser in die Stadt und in die Marsch zu treiben. Da ist aber an demselben Tage zweimal ganz wider die Ordnung die Flut gestiegen, und zwar so hoch, daß Wall und Brücke zerbrachen. Über der Stadt aber sah man die Mutter Gottes erscheinen, und die Bürger haben allezeit den Tag hoch gefeiert und ihn Borgerdag genannt Heute der große Itzehoer Herbstmarkt..

Die swarte Margret hat auch das Dannewerk bauen lassen, um damit Dänemark vor den Deutschen zu verschließen. Als sie noch nicht damit fertig war, ward sie vom Feind angegriffen. Da stellte sie eine Reihe Kühe an dem äußern Graben auf, der davon der Kohgraben heißt, und die Feinde verschossen alle ihre Munition, weil sie die Kühe für behelmte Soldaten hielten. Unterdeß ward sie fertig.

Sie war überaus listig und ritt immer auf Pferden durchs Land, deren Hufeisen verkehrt standen, so daß niemand wußte, wo sie geblieben sei. So entkam sie auch einmal den Oldenburgern.

Sie hatte nämlich ihren Sohn nach Oldenburg geschickt, um da Schatzgeld einzukassieren. Aber die Oldenburger Schuster griffen ihn, hackten ihn in Stücke und schickten ihn eingesalzen wieder der Mutter zu. Darüber ergrimmt, belagerte sie die Stadt und warf Schanzen auf, die noch bei Weißenhaus an der Ostsee zu sehen. Aber die Russen kamen den Bürgern zu Hilfe und Margrete entkam nur mit genauer Not durch jene List. Seit der Zeit dürfen die Oldenburger Schuster aber nicht aus der Stadt und bis auf diesen Tag keinen Jahrmarkt besuchen.

Bei Bornhövede lieferte sie einmal eine große Schlacht, und als sie ihr Pferd bestieg, hat sie ihren Fuß einem Steine eingedrückt, der da lange zu sehen gewesen ist. Andere sagen, es sei der Huf ihres Pferdes, und ein eben solcher Stein lag am hohlen Bache an der Grenze der Güter Depenau und Bockhorn.

Diese Königin ist recht eine alte Hexe gewesen. Sie geht noch heute spuken, und vieles ist noch von ihr zu erzählen.

Presbyter Bremens. bei Westphalen III, 41. – Mündlich nach verschiedenen Mitteilungen. – Die Unionskönigin Margaretha soll sonst die Schlei gesperrt haben. Offenbar meint die spätere Sage auch gerade diese mit der schwarzen Magaret. Ihr wird in dänischen Sagen dieselbe Kriegslist beigelegt. Thiele I, 51. Vgl. unten Nr. 41.

2.

Die Erde zu dem Wall der Borgsumer Burg soll von den Föhrer Weibern in Schürzen herbeigetragen sein; vgl. Philippsen, Sag. v. Föhr 66 und Nr. 429. – Toter vor silberner Tafel: Nr. 268; vgl. 542. Zs, f. s.-h. Gesch. 11, 235.

Am Deckerkruge bei Schuby, in der Nähe der Lohheide bei Schleswig, ist ein kleiner Hügel, den man Dronningshoi nennt. Er ist von Soldaten aufgeworfen, indem sie die Erde in ihren Helmen zusammen trugen. Hier hat die swarte Margret einmal einen anderen Fürsten erschlagen.

Sie hatte nämlich Krieg mit ihm. Wer da sie sah, daß es ihr nicht gut gehn werde, schickte die alte listige Frau zu ihm und ließ ihm sagen, daß es doch unrecht wäre, daß so viele tapfere Leute um ihretwillen sterben sollten; besser wäre es, daß sie und er allein den Streit ausmachten. Der Fürst dachte mit der Frau wohl auszukommen und nahm das Anerbieten an. Als sie nun miteinander suchten, sagte die Königin zu ihm, er möchte ihr doch einen Augenblick Zeit geben, sie wolle nur ihre Sturmhaube, wie man sie damals trug, ein wenig fester binden. Der Fürst erlaubte ihr das; sie aber sagte, daß sie ihm doch nicht trauen dürfe, wenn er nicht sein Schwert bis an die Parierstange in den Grund stecke. Auch das tat der Prinz. Aber da ging sie auf ihn los und schlug ihm den Kopf ab.

Er ist in Dronningshoi begraben, und die Leute, die dabei wohnen, haben ihn da noch oft sitzen sehen vor einer silbernen Tasel, mit einem silbernen Teetopf, einer silbernen Milchkanne und einer silbernen Tasse.

Cypraei Annal. episc. Slesv. S. 276.) Provinzialberichte 1830 S. 348. Mitgeteilt von cand. phil. Arndt.

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