Kaiserin Elisabeth von Österreich
Das poetische Tagebuch
Kaiserin Elisabeth von Österreich

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Lebe wohl!

Lebe wohl, sei's auch auf ewig,
Lebe wohl, es muss so sein,
Kehre heim in's Land der Nebel,
Ferne Helios gold'nem Schein.

Nimmer segeln Seit' an Seit'
Wir im leichten Boote hin,
Wo die tiefen Purpurwogen
Träum'risch gegen Süden zieh'n.

Wo die spielenden Delfine
Unsere Begleiter sind
Und die weissbeschwingten Möven,
Und der düfteschwang're Wind.

Nimmer wandeln wir zusammen
Abends im Olivenhain,
Während glühend auf Albanien
Ruht der Sonne Scheideschein.

Einsam werde ich ersteigen
Heimwärts schreiten jenen Pfad,
Der in sternenhellen Nächten
Oftmals uns vereinigt hat.

Stummen Gruss soll dir entbieten
Über deiner Heimat dort
Der Polarstern, fern aus Süden,
Noch ein letztes warmes Wort.

Denn zu lange, däucht mir, weilte
Schon auf diesem Stern mein Blick,
Und er kehrt voll heisser Liebe
Nun zum Abendstern zurück.

Lebe wohl, sei's auch auf ewig.
Lebe wohl, es muss so sein,
Kalt und starr ist deine Zukunft,
Einsam meine und allein.


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