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Wahrscheinlich ist der Rhein gemeint.
Strom, der du so schweigsam windest
Dich durch Auen, weit und gross,
Bis du endlich Ruhe findest
In dem tiefen Meeresschoss!
Durch vier Jahre wechselnd' Zeiten,
Halb im Kampf und halb in Ruh',
Sah ich deine Wasser gleiten,
Lebensgleich, dem Ende zu!
Stummer Strom, wie viel Gedanken
Lehrtest du mich, tief und lang,
Deine Grossmut dir zu danken,
Bleibt mir leider nur Gesang!
Oft in Krankheit, oft in Trauer
Lauscht' ich deinem stillen Gang;
Bis zuletzt, wie leiser Schauer,
Deine Schönheit mich bezwang.
Kamen Stunden, froh und heiter
Und ich sah dein Wasser glüh'n,
Schien's, als ob die Brust mir weiter
Und mein Herz könnt' mit dir zieh'n.
Doch nicht deshalb blos mein Lieben,
Auch nicht, weil vom Himmelsmeer
Dir das reinste Blau geblieben,
Wie sich's spiegelt, licht und hehr.
Wo in jener Wälder Schatten
Sich verbirgt dein Wellenpfad,
Weilten, die wir gern uns hatten;
Drum ward lieb mir dein Gestad.
Und noch mehr, dein Name mahnt mich
An drei Freunde, treu im Leid;Nicht aufgeklärt.
Und das Wort wie Zauber bannt mich,
Fester noch an deine Seit'.
Freunde, deren Angedenken
Neu entfacht die schlummernd' Glut,
Neue Flammen will es schenken
Dem, was längst in Asche ruht.
Stiller Strom, drum wird's im Leben
Stets zu dir mich wieder zieh'n,
Großmütig warst du im Geben,
Nimm dies müssig' Lied nun hin!