Kaiserin Elisabeth von Österreich
Das poetische Tagebuch
Kaiserin Elisabeth von Österreich

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II.

Ich war 'ne Nordseemöve
Und trug mein Herz im Traum
Weit hin zum Zandvoort Strande,
Legt's dort in kühlen Schaum.

Und weil es schmerzt' und brannte,
Drum that der Schaum ihm wohl;
Auch kamen grosse Wogen,
Gar ernst und teilnahmsvoll.

Doch war zu laut ihr Rauschen,
Darob' bin ich erwacht;
Auch war es nicht die Nordsee,
Die Ischl hat's gemacht.

Das Herz, das brannte wieder
Und schmerzte noch viel mehr;
Es fühlte sich so öde
Und doch so centnerschwer.

Die Bergluft wird es kühlen,
So calculierte ich,
Trug's mühvoll auf den Jaintzen;
Denn schwer war's fürchterlich.

Nun sitz' ich hoch im Grünen,
Tief unten liegt das Thal;
Die Dachsteinfelder schimmern
Im ersten Sonnenstrahl.

Die maledeite Kränkung
Sammt dem verfluchten Schmerz,
Ich wickle sie zusammen
Und schmeiss' sie thalabwärts.

Die ärgste Strafe aber
Das dumme Herz erhält;
Ich werf es aus dem Leibe
Mitten ins Gletscherfeld.

Nun kann es dort erstarren
Zu Eis und Bergkrystall;
Leichter selbst wie die Möven
Steig' ich zurück ins Thal.


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